KURZGESCHICHTE messer - melone oder mord


Gedanken zur momentanen Lage. Bereits vor einem Jahr auf Facebook geteilt.

Geändert hat sich eigentlich nichts… 


 

Messer…

Melone oder Mord?

 

Für mich und viele andere ist die momentane Situation schwer erträglich.

Die Spaltung der Gesellschaft ist für fast jeden spürbar geworden.

Irgendwie geht es gar nicht mehr nur um Corona, denn die Spaltung fing bereits vorher an…

 

Mir ist schon klar, dass eine Facebook ‚Freundesliste’ keine Liste von echten Freunden ist. Wie käme ein gesunder Mensch dazu, seine Freunde aufzulisten. Es ist eher eine Kontaktliste, allerdings schon mit Menschen, die einem sympathisch sind und die man in der Regel wenigstens einmal getroffen hat. Die Wahrscheinlichkeit, mit diesen vielen Kontakten nur ähnliche Meinungen zu haben, ist so gut wie ausgeschlossen. Das ist auch vollkommen normal. 

Und so sind die Vorlieben dieser Personen bunt und mannigfaltig.

Der eine liebt rot, der andere blau, der nächste gelb.

Es gibt Bergfexe und Wasserratten darunter, Bücherwürmer, Museumsbesucher und Fußballfans. Vom Rennradler über Skifahrer bis zum Polospieler ist alles dabei.

Kulinarisch gibt es ebenfalls die unterschiedlichsten Neigungen, ob Chinese, Grieche, Japaner, Rohköstler, Veganer oder Pescetarier.

 

All das wird in der Regel noch von den meisten akzeptiert.

„Ja, soll XY doch die Farbe blau bevorzugen, das stresst mich nicht.“

„Von mir aus kann Z zum Surfen gehen, da hab ich kein Problem damit.“

 

Doch mit der Gesundheit und der damit verbundenen Angst, diese zu verlieren, da hört sich auf einmal der Spaß auf!

 

Die Posts, die auf meiner Seite aufploppen, sind nur noch extrem.

Entweder pro oder contra. 

Schwarz oder weiß. 

Bist du nicht für mich, bist du dagegen!

 

Nun kommt das in der Überschrift angekündete Messer zum Einsatz.

Mit diesem Schneidwerkzeug gelingt es bequem, eine Melone in zwei Hälften zu teilen, allerdings kann man damit auch einen grausamen Mord begehen. 

Dazwischen gibt es eine breite Palette von Möglichkeiten, die man damit bewerkstelligen kann. Vom Bestreichen eines Marmeladebrots bis zum Schnitzen einer Holzfigur.

Doch das Messer bleibt immer ein Messer, egal was man damit anstellt.

Einzig und allein die Absicht des Benutzers definiert die Aktion und das damit verbundene Ergebnis.

 

Die Zunge ist schärfer als das Schwert…

Und so sind die Zungen messerscharf gewetzt für einen verbalen, überflüssigen Kampf. 

Ungefragt wird extra scharfer Senf abgegeben, übers Ziel hinausgeschossen und somit die psychische Gesundheit vieler Menschen verletzt. Das darf man anscheinend, obwohl genau das das Thema ist!

 

Menschen, die sich ernsthafte Gedanken machen, werden herablassend ins ‚Aluhutreich’ oder gar in die rechte Ecke abgeschoben. 

Glaubt mir, die Angst um die Gesundheit ist eigentlich das, was die Extreme verbindet!

Warum darf nicht jeder seine persönliche Angst haben?

Der Eine vor der Impfung, der Andere vor einer Coronainfektion?

 

Wie mit dem Messer, das man für verschiedene Zwecke nutzen kann, so ist es mit der Medizin. Schulmedizin oder Alternativmedizin? Was ist besser?

Auch da kommt es auf die ausführende Person an.

Es gibt gute und schlechte Ärzte, gute und schlechte Heilpraktiker, gute und schlechte Menschen, gute und schlechte Erfahrungen. 

Man kann und darf nicht alle in einen Topf werfen!

 

Alle predigen Respekt, Toleranz und Offenheit. Leider merke ich davon wenig. Man erwartet es immer nur von den anderen, denn sobald es an die eigene Substanz geht, ist sich jeder selbst der Nächste.

 

Letztendlich sterben wir alle - ohne Ausnahme.

Doch der Tod und die Beschäftigung damit ist heute ein Tabuthema!

Auf das Leben haben wir keine Garantie, aber wenn uns etwas sicher ist, dann der Tod.

Ich habe schon viele Verluste in meinem Leben erfahren, ich weiß, wovon ich spreche.

 

Also lasst uns die Zeit bis dahin, von der wir nicht wissen, wie lange sie im einzelnen dauert, doch friedlich miteinander verbringen!  

Vielfalt statt Einfalt. Verständnis statt Verdammung. Liebe statt Hass.