Eisenschläge
Es geht ein Gespenst namens Angst herum.
Feinde und Freunde nennen sich gegenseitig dumm.
Die einen hören nicht auf zu schimpfen,
die anderen lassen sich nur noch impfen.
Ich frage mich, wer hat davon Nutzen,
dass wir uns gegenseitig so zurecht stutzen?
Worte, die den Mündern entgleisen –
oft noch schlimmer als Schläge aus Eisen.
Mir wird angst und bange,
alle nehmen sich gegenseitig in die Zange!
Anstatt miteinander zu sprechen,
gilt es nur, das eigene Wort zu rächen.
Wollen wir uns nicht mehr als Menschen sehen
und lieber die Zeilen im Mund verdrehen?
Ähnlich einem Bürgerkrieger im Hirn
bieten wir trotzig dem Gegenüber die Stirn.
Ist diese Welt nicht schon traurig genug?
Gebrochene Versprechen – en masse Lug und Trug.
Drum lasst uns bitte nicht vergessen,
dass wir von einem einzigen Tisch essen!
Diese Tafel heißt Menschlichkeit,
gedeckt mit den Tellern der Gemeinsamkeit.
Die Gläser gefüllt mit dem Wasser des Lebens.
Eine Tischdecke gewebt aus dem Tuch des Vergebens.
Mit Akzeptanz gewürzte Speisen
lassen hinwegsehen über die Schläge aus Eisen!
Es ist die Vielfalt unserer Gedanken
um die sich die Gespräche dort ranken.
Zurück an den Tisch in einer würdigen Haltung,
ich verabschiede mich hiermit von der Spaltung!